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Entstehung des Klinikums St. Georg
Im Laufe seiner 800-jährigen Geschichte hatte das Klinikum St. Georg viele verschiedene Standorte, Aufgaben und Namen. Es ist mit Leipzig gewachsen und seit der Gründung 1212 ein essentieller Bestandteil der Stadt. 1439 ging es in den Besitz des Rats der Stadt Leipzig über. In Kriegen wurde das St. Georg mehrfach zum Lazarett umfunktioniert, niedergebrannt und zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es am heutigen Standort in Eutritzsch erbaut. Der Einwohnerzuwachs, der Flächenexpansionsbedarf im engeren Stadtgebiet und die Versorgungsaspekte waren Gründe für die Stadt Leipzig, in nur fünfjähriger Bauzeit auf einem 25 Hektar großen Grundstück ein neues städtisches Krankenhaus mit 22 Gebäuden und 980 Betten errichten zu lassen. Der damalige visionäre Stadtbaurat Scharenberg legte die Grundlage für ein Krankenhaus mitten in einer Parkanlage. Am 26. Mai 1913 wurde es eröffnet und stellte für damalige Verhältnisse eine hochmoderne, attraktive und architektonisch anspruchsvolle medizinische Einrichtung dar. Die Gesamtanlage als Garten- und Gebäubedenkmal steht unter besonderem Schutz. Heute agiert die Stadt Leipzig als Gesellschafter der St. Georg Unternehmensgruppe mit ihren sieben Tochtergesellschaften.
Das Klinikum im Wandel
Die historischen Gebäude wurden in den letzten Jahrzehnten aufwendig saniert und um Neubauten ergänzt. Ab 1999 entsteht das bis dato größte Bauvorhaben der Klinikumsgeschichte, ein Zentral-gebäude mit mehreren OP-Sälen, Notaufnahme und Intensivstation und wird 2002 in Betrieb genommen. Das Betriebskonzept blieb jedoch weitestgehend - in dezentral angeordneten Gebäuden arbeiten einzelne Fachabteilungen. Die Gesamtabläufe können nur noch mit einem immensen personellen und logistischen Aufwand aufrecht erhalten werden und sind mit hohen Kosten verbunden. Qualitäts- und Komfortansprüche sind kaum noch erfüllbar. Die Stadt Leipzig und das Klinikum St. Georg entwickeln seit mehreren Jahren gemeinsam eine Strategie zum Umbau des Krankenhausstandortes. Der Freistaat Sachsen ist aktiv eingebunden und unterstützt die Umbaupläne. Geplant ist den Krankenhausbetrieb in modernen Neubauten zu zentralisieren. Die historischen Gebäude bleiben dabei erhalten und sollen adäquat weiter genutzt werden. In diesem Zusammenhang werden auch die Parkanlage sowie Versorgungssysteme und Verkehrsflächen umgestaltet und erneuert.
Masterplan 2040 - zentral, komfortabel, zeitgemäß
Ein Ziel des Masterplans 2040 ist es, die Patientenversorgung in drei großen, miteinander verbundenen Zentralbauten im westlichen Teil des Areals zusammenzuführen. Wichtigstes Bauvorhaben ist der „Zentralbau II“, der die räumliche Mitte des Gebäudekomplexes bildet. Mit seiner Fertigstellung im Jahr 2028 sind die Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau des Standortes gesetzt. Alle weiteren Projekte sollen sich am „Zentralbau II“ ausrichten, wodurch eine homogene und zukunftsfähige Gebäude- und Logistikstruktur garantiert ist. Dem stetigen Wandel unterworfen, steht das Klinikum jetzt vor dem bedeutendsten Schritt in der baulichen Weiterentwicklung, seit seiner Errichtung vor über 100 Jahren.