Ethikkomitee am Klinikum St. Georg

Die klassischen von den amerikanischen Philosophen Beauchamp und Childress im Jahre 1979 formulierten Prinzipien der Bioethik lauten "Respektierung der Autonomie, Nichtschädigung, Fürsorge und Gerechtigkeit".

Die Reflexion dieser Begriffe macht deutlich, dass sich im klinischen Alltag durch Betreuung immer älterer und multimorbider Patienten, den Möglichkeiten der Hochleistungsmedizin und unterschiedlich geprägten Wertvorstellungen viele ethische Fragestellungen ergeben können. In der öffentlichen Wahrnehmung sind "PEG", "künstliche Ernährung", aber auch Fixierung zum Synonym für eine unmenschliche Medizin mit Lebensverlängerung um jeden Preis geworden.

Selbstverständlich ist heute gerade bei betagten Patienten die Frage nach dem Vorliegen einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht. Bei nicht mehr entscheidungsfähigen Patienten ohne Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht gilt es, den mutmaßlichen Patientenwillen gemeinsam mit den Betreuern bzw. Angehörigen in einem sachlichen und transparenten Diskurs zu erarbeiten. Gerade bei unterschiedlichen Auffassungen in schwierigen Therapieentscheidungen am Lebensende kann die Ethikberatung eine wichtige Stütze für das Behandlungsteam darstellen. Die klinische Ethikberatung wurde im Klinikum St. Georg bereits 2003 etabliert und erfolgt strukturiert mit dem Ziel eines Konsenses vor allem nach Anfrage der behandelnden Ärzte.

Aufgabe des Ethikkomitees ist neben der Ethikberatung im Einzelfall auch die Erarbeitung von ethisch und juristisch begründbaren Entscheidungshilfen in klinischen Grenzsituationen, z.B. bei der Durchführung von "wohltätigem Zwang".

Für Anfragen von Patienten, Betreuern, Angehörigen und Mitarbeitern stehen alle Mitglieder des Ethikkomitees gern per Mail zur Verfügung.