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CHRONISCHES NIERENVERSAGEN

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Ein langsamer Prozess

Z

ahlreiche erworbene oder angebo-

rene Krankheiten führen dazu, dass

die Nieren ihre Aufgaben nicht mehr

erfüllen können. Häufigste Auslöser

eines bleibenden Nierenversagens, der

sogenannten Niereninsuffizienz, sind

ein Diabetes mellitus und/oder Blut-

hochdruck. Daneben können auch ent-

zündliche Nierenerkrankungen oder die

übermäßige Einnahme bestimmter

Schmerzmittel das Nierengewebe

allmählich zerstören. Zudem können

wiederkehrende Entzündungen des

Nierenbeckens dauerhafte Schäden

verursachen.

Betroffen sind meist die haarfeinen

Gefäßschlingen in den Nierenkörper-

chen und das Röhrensystem der Tubuli.

So führen beispielsweise jahrelang

erhöhte Blutzucker- oder Blutdruck-

werte zu entzündlichen Prozessen in

den Gefäßwänden. Dieser Vorgang wird

zusätzlich durch hohe Blutfettwerte

oder Rauchen begünstigt. Die dauer-

haften Entzündungen verursachen

Ablagerungen an den Innenwänden der

Blutgefäße. Durch diese zunehmende

Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) wird

Illustration: KfH

Viele Nierenkrankheiten werden nur zufällig entdeckt – häufig, wenn die

Nieren bereits geschädigt sind.

der für die Filterfunktion notwendige

Blutfluss immer weiter behindert.

Schäden erst spät nachweisbar

Werden solche Veränderungen rechtzei-

tig erkannt und behandelt, können sie

sich zum Teil zurückbilden. In vielen

Fällen lässt sich der Krankheitsverlauf

zumindest verzögern. Die Diagnose einer

chronischen Nierenerkrankung ist aber

oft ein Zufallsbefund bei der ärztlichen

KRANKES GLOMERULUM

Ausscheidung

von Eiweiß

Filtermembran

wird durchlässig

für Eiweiße

Ablagerungen

in den

Kapillaren