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HÄMODIALYSE

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S

eit einem halben Jahrhundert ist die

sogenannte Blutwäsche die am häu-

figsten genutzte Form der Nierenersatz-

therapie. Laut Deutscher Nierenstiftung

werden fast 70.000 Patienten in der

Bundesrepublick damit behandelt, einige

seit mehr als 30 Jahren.

Bei diesem Therapieverfahren über-

nimmt modernste Technik wichtige

Ausscheidungsfunktionen der Niere.

Die Dialysemaschine pumpt das Blut

durch einen besonderen Filter, der die

eigentliche künstliche Niere ist. In

diesem Dialysator treten harnpflichtige

Substanzen (Harnstoff, Kreatinin,

Kalium und Phosphat) sowie über-

schüssiges Körperwasser durch feinste

Poren einer Membran aus dem Blut in

die Spüllösung (Dialysat) über. Gleich-

zeitig werden lebenswichtige Blutbe-

standteile wie Blutzellen und Eiweiße

zurückgehalten. Das so gereinigte Blut

wird dem Patienten wieder zugeführt.

Die Hämodialyse ist ein bewährtes

Routineverfahren. Zum Erfolg der

Behandlung können Dialysepatien-

ten maßgeblich beitragen.

Während im Dialysator der Reinigungs-

vorgang abläuft, überwacht das Dialyse-

gerät auch den Blutkreislauf außerhalb

des Körpers, pumpt Blut und Dialyse-

lösung über getrennte Kreisläufe in den

Filter und kontrolliert die Zusammenset-

zung der Dialysatflüssigkeit. Außerdem

fügt das Gerät dem Blut ein gerinnungs-

hemmendes Medikament (Heparin) zu,

das die Bildung von Blutgerinnseln

während der Behandlung hemmt.

Wie oft und wie lange?

Üblicherweise erfolgt die Hämodialyse

dreimal pro Woche für jeweils vier

bis sechs Stunden. Die individuelle

Dialysezeit ist unter anderem abhängig

von Körpergewicht, Körpergröße, den

Ernährungs- und Trinkgewohnheiten

sowie der Menge der harnpflichtigen

Substanzen im Blut. Ist die Flüssigkeits-

ansammlung groß oder liegt das Kör-

pergewicht über 80 Kilogramm, können

längere Dialysezeiten notwendig sein.

Der körperliche Zustand und das

Wohlbefinden eines Patienten hängen

direkt von der Dialysequalität und

Dialysedauer ab. Eine Dialysedauer

Leben mit der

künstlichen Niere