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Brachytherapie
Die Brachytherapie beim lokal begrenz-
ten Prostatakarzinom ist eine Sonderform
der Strahlentherapie. Der entscheidende
Unterschied der Brachytherapie zur äu-
ßeren Bestrahlung ist die Möglichkeit die
Strahlendosis im Zielorgan (Prostata) di-
rekt zu applizieren und dabei das die Pro-
stata umgebende Gewebe und die durch
die Prostata ziehende Harnröhre gezielt zu
schonen.
Vorteil gegenüber einer OP sind
deutlich verbesserte Kontinenz- und Erek-
tionsverhältnisse, keine sichtbaren
Narben sowie eine
Verringerung der In-
fektionsgefahr
.
In Amerika hat die Brachytherapie in den letzten Jahren einen rasanten Auf-
schwung erfahren, ca. 30% aller Prostatakarzinome im Frühstadium werden
mit dieser Therapieform mittlerweile behandelt. Hierbei klingt auch schon die
Einschränkung dieser Behandlungsmethode an. Die Anwendung der Brachy-
therapie ist nur bei der Frühform des Prostatakarzinoms möglich.
Unsere Klinik hat seit 6 1/2 Jahren Erfahrungen mit der Brachytherapie, mitt-
lerweile haben wir über 300 Patienten behandelt. Dazu arbeiten wir eng mit
den Strahlentherapeuten, Physikern und Anästhesisten unseres Klinikums zu-
sammen. Einige Wochen vor der eigentlichen Behandlung erfolgt ambulant
die Grössenausmessung der Prostata. Der eigentliche Krankenhausaufenthalt
beträgt nur 4 Tage. Die weiteren Kontrollen erfolgen bei Ihrem behandelnden
Urologen, sowie in einer Spezialsprechstunde in unserem Klinikum.
Folgende Voraussetzungen für eine Brachytherapie müssen erfüllt sein:
• PSA Wert < 10 (der PSA Wert sollte zu keinem Zeitpunkt den Wert 10
überschreiten)
• Gleason Wert < 7 (der Gleason Wert ist ein Ausdruck für den Differenzie-
rungsgrad und damit grob gesagt der Gefährlichkeit des Tumors)
3D-Planung der Seed-Implantation während
der Brachytherapie