IHR ANSPRECHPARTNER
IM KLINIKUM ST. GEORG
Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Delitzscher Str. 141 • 04129 Leipzig
Telefon: 0341 909-3501
IHR ANSPRECHPARTNER
IM KLINIKUM ST. GEORG
Prof. Dr. med. habil. Michael Borte
Klinik für Kinder- und Jugendmedizinmit
KfH-Nierenzentrum • Delitzscher Straße 141
04129 Leipzig • Telefon: 0341 909-3604
MEDIZIN
Ein Kind mit Rheuma? Es klingt ab-
surd, ist jedoch keine Seltenheit. Etwa
30.000 Kinder und Jugendliche leiden
in Deutschland an entzündlich-rheu-
matischen Erkrankungen, Tendenz
steigend. Jedoch herrscht hierzulande
eine Unterversorgung an Kinder- und
Jugendrheumatologen, nur wenige
Kliniken verfügen über Fachbereiche
und ausgebildete Experten auf diesem
Gebiet.
Mit der Pädiatrischen Rheumatologie ver-
fügt das Klinikum St. Georg in der Region
Leipzig über die größte Einrichtung dieser
Art. Der Chefarzt, Prof. Dr. med. habil.
Michael Borte, kennt die Facetten der
Rheumaerkrankung bei jungen Patienten.
„Bei Kindern unterscheiden wir verschie-
dene Verlaufsformen: von der Monarthri-
tis, der Entzündung eines Gelenks, bis zur
Polyarthritis, bei der viele Gelenke betrof-
fen sind.“ 150 Dauerpatienten behandelt
er jährlich, hinzu kommen rund 300 Über-
Die operative Entfernung der Gebär-
mutter – in der Fachsprache Hysterek-
tomie oder Uterusexstirpationgenannt
– zählt zu den häufigsten gynäkolo-
gischen Operationen. In Deutschland
werden pro Jahr um die 150.000 sol-
cher Eingriffe durchgeführt.
Die Gründe für eine Hysterektomie sind
vielfältig und reichen von Menstruations-
beschwerden über chronische Schmerzen
und starke Blutungen bis hin zu bösar-
tigen Veränderungen in der Gebärmut-
ter. „Die Entfernung der Gebärmutter ist
für viele Frauen ein schwerer Schritt und
meist das letzte Mittel der Wahl. Hinzu
kommt die Angst vor der Operation und
anschließenden großen Narben. Doch in
diesem Punkt können wir die Patientin-
nen beruhigen“, erklärt Dr. med. F. Nauck,
Operateur in der Gynäkologischen Klinik
am Klinikum St. Georg. Denn am St. Georg
setzt man seit Beginn des Jahres auf ein
neues Operationsverfahren: die vollstän-
weisungsfälle. Zu seinen jüngsten Patien-
ten gehört die dreijährige Jasmin. Bei ihr
wurde im Dezember 2013 systemische ju-
venile idiopathische Arthritis festgestellt,
eine seltene und schwer zu behandelnde
Art der Rheumaerkrankung.
„Fast einen Monat lang war Jasmin im
St. Georg, ursprünglich wegen eines Ma-
gen-Darm-Infekts, einer Mittelohrentzün-
dung und einer Angina“, erinnert sich der
Vater. Als sich ihr Zustand zusehends ver-
schlechterte und sie auf kein Medikament
ansprach, führten die Ärzte unzählige Tests
durch. Zu Silvester dann die Diagnose:
Rheuma. Seither erhält Jasmin neben
täglichen Tabletten alle zwei Wochen eine
intravenöse Behandlung. Die Chance, dass
die Kleine vollständig geheilt wird, ist groß.
„Wir beobachten immer wieder, dass
Jugendliche in der Pubertät die rheumati-
schen Symptome verlieren, im Gegensatz
zu Erwachsenen, die meist ein Leben lang
dige minimalinvasive Gebärmutterent-
fernung durch die sogenannte Schlüs-
sellochchirurgie. Diese wurde bisher nur
für Operationen an den Eierstöcken oder
Eileitern eingesetzt, kann dank neuer Ins-
trumente nun jedoch auch bei einer Hys-
terektomie verwendet werden.
Das St. Georg ist regional eine der weni-
gen Kliniken, die dieses Verfahren nutzt.
Der operative Zugang erfolgt dabei mi-
nimalinvasiv über die Bauchdecke, die
Schnitte sind maximal einen Zentimeter
groß. Die Gebärmutter wird anschlie-
ßend durch die Scheide entfernt. „Mit
der Schlüssellochchirurgie werden insbe-
sondere kosmetisch störende und häufig
schmerzhafte Narbenbildungen vermie-
den. Der Krankenhausaufenthalt beträgt
nur noch drei bis vier Tage und ist damit
lediglich halb so lang wie bei konventio-
nellen Operationen. Unsere Patientinnen
sind ganz einfach viel schneller wieder fit“,
erklärt Dr. med. F. Nauck die Vorteile. Be-
reits 79 Patientinnen mit gutartigen Ver-
änderungen oder Krebsvorstufen unter-
zogen sich diesem Eingriff. Kerstin Som-
mermeier war eine der Ersten:
„Ich bin froh, so schnell wieder nach Hau-
se zu dürfen. Die Operation ist sehr gut
verlaufen und bei Dr. Nauck habe ich
mich von Anfang an in sicheren Händen
gefühlt“, sagte sie nach der OP.
Diagnose
Kinderrheuma
Schonende
Gebärmutterentfernung
DREI WOCHEN NACH DER
OPERATION BIN ICH SOWOHL
MIT DEM KOSMETISCHEN
ERGEBNIS ALS AUCH MIT MEINER
GESAMTEN KÖRPERLICHEN
VERFASSUNG SEHR ZUFRIEDEN.
„
„
„
„
NACH FAST EINEM MONAT
DURFTE DIE KLEINE
JASMIN WIEDER NACH
HAUSE.
unter dieser Krankheit leiden“, erklärt der
Experte. Zudem appelliert er an die Eltern,
eventuelle Anzeichen für Rheuma nicht
leichtfertig abzutun:
„Ein typisches Anzeichen bei kleineren
Kindern ist, dass sie nicht mehr laufen wol-
len. Man sollte dies ernst nehmen, denn
Rheuma ist leider mehr verbreiteter, als
viele denken.“
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