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Für Frauen nach LASH liegt das Risiko, an einem invasiven Zervixstumpfkarzinom zu erkranken,
in Ländern mit Früherkennungsprogrammen für das Zervixkarzinom zwischen 0,1 und 0,2%.
Es ist damit vergleichbar mit dem in der Literatur berichteten Risiko von 0,17%, ein Karzinom
des Scheidenstumpfes nach abdominaler Hysterektomie zu entwickeln. Frühe Läsionen lassen
sich ohne Probleme durch gezielte Biopsien
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bzw. Konisation
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entfernen.
(Auszug aus den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Arbeitsgemeinschaft
Gynäkologische Endoskopie (AGE), AWMF-Leitlinien-Register Nr.015/064, 03/2008)
Da etwa 80% aller Hysterektomien aufgrund gutartiger Erkrankungen der Gebärmutter oder
therapieresistenter Blutungsstörungen durchgeführt werden, die ihren Ursprung nur im
oberen Anteil des Uterus haben, ist eine Entfernung des gesunden Gebärmutterhalses nicht
erforderlich. Die Beckenbodenmuskulatur, die mit dem Gebärmutterhals verbunden ist, bleibt
deshalb bei dieser von uns häufig empfohlenen Teilentfernung der Gebärmutter vollkommen
unbeeinträchtigt.
Ein objektiver Vorteil der LASH imVergleich zu einer kompletten Hysterektomie ist das
geringere Ausmaß der lokalen sekundärenWundheilung. DieWiederaufnahme sexueller
Aktivität ist früher möglich.
Die Patientin ist nach einer LASH in der Regel im kurzfristigen postoperativen Zeitraumweniger
stark beeinträchtigt als nach einer kompletten Hysterektomie. Theoretisch dürfte die Rate von
Harnleiter- und Blasenkomplikationen bei einer LASH geringer sein als bei einer klassischen
Gebärmutterentfernung mit zusätzlicher Entfernung des Gebärmutterhalses.
Voraussetzung für die Durchführung einer suprazervikalen Hysterektomie ist der
Ausschluss einer Dysplasie des äußeren Muttermunds (Cervix uteri) durch regelmäßige
fachärztliche Vorsorgeuntersuchungen. Diese Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich der
Abstrichkontrollen, müssen auch nach dieser Operation in unveränderter Weise fortgesetzt
werden. Da Eierstöcke (Ovarien) und Brustdrüsen (Mamma) auch nach einer totalen
Hysterektomie regelmäßig gynäkologisch untersucht werden sollten, entsteht der Patientin
durch die Erhaltung des Gebärmutterhalses kein erhöhter Aufwand.
In seltenen Fällen kann es bei Patientinnen nach einer suprazervikalen Hysterektomie zu einer
leichten, zyklischen Schmierblutung kommen. Diese wird durch kleine zurückgebliebene
Schleimhautinseln (Endometrium) ausgelöst. Da der Gebärmutterhalskanal während der
Operation verödet wird, ist diese Blutung schwach und wird zumeist nicht als belastend
empfunden. Sollte nach einer suprazervikalen Hysterektomie (Gebärmutterteilentfernung) aus
irgendeinem Grund die nachträgliche Entfernung des Gebärmutterhalses erforderlich werden,
so ist dieses per Bauchspiegelung oder durch die Scheide möglich.
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Gewebeentnahme
1,2,3 5,6,7,8