Wie wird vorgegangen?
Stellt sich im Bereich der operierten Extremität eine infektiöse Situation ein, so ist ein ra-
sches operatives Handeln erforderlich, um ein Fortschreiten der Infektion mit u.U. dann dro-
hendem Verlust des Gelenks bzw. der Extremität zuvorzukommen. Zunächst wird das mit
Bakterien besiedelte Fremdmaterial (Prothese oder Marknagel) entfernt und ein radikales
Debridement des infizierten Knochens und der umgebenden Weichteile durchgeführt. An
die Stelle der im Bild oben entfernten Prothese wurde ein sogenannter Spacer aus antibio-
tikahaltigem Zement im Sinne einer Intervallprothese, eingebracht. Dieser ermöglicht zwar
nicht die volle Belastung des betroffenen Beines, kann aber die physiologische Beinlänge
und Beweglichkeit des Gelenkes erhalten. In Abhängigkeit von Klinik und Paraklinik sind ge-
gebenenfalls weitere Operationen zur Entfernung von abgestorbenem und kontaminiertem
Gewebe nötig. Wenn nach einem infektfreien Intervall von mindestens 6Wochen, sich in der
anschließenden mikrobiologischen Untersuchung keine Bakterien mehr nachweisen lassen,
kann die Rekonstruktion des Gelenks angestrebt werden. Ist eine sicher infektfreie Situation
erreicht, erfolgt die Wiederherstellung der Funktionalität durch die Implantation einer Son-
derprothese.
Durch ein situationsgerechtes operatives Stufenkonzept bei Protheseninfektionen las-
sen sich unter Beibehaltung der Funktionalität Infektzustände beherrschen.
Klinikum St. Georg gGmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig
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04129 Leipzig
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