Ergotherapie in der Psychiatrie bietet Menschen aller Altersstufen, die zum Beispiel unter Suchterkrankungen, psychotischem Erleben, neurotischen oder psychosomatischen Störungen leiden, die Möglichkeit, ihre eigenen kreativen Potenziale (wieder) zu entdecken und durch die Erkrankung verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Zu den Krankheitsbildern, mit denen Ergotherapeuten in der Psychiatrie zu tun haben, gehören psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter, Angststörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Essstörungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome, Störungen bei Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht oder das hirnorganische Psychosyndrom.
Das Haus Eitingon bietet den Bewohnern zur gezielten Förderung und zur Vorbereitung auf ein selbständiges Leben ein breites Spektrum an Angeboten. Unter Beachtung von Therapie- und Förderplänen, können die Bewohner so ihre vorhandenen Fähigkeiten verbessern oder nach neuen Herausforderungen suchen und im alltäglichen Leben anwenden. In unserem interdisziplinären Team, bestehend aus Heilpädagogen, Heilerziehungspflegern und Betreuungspersonal, werden die Bewohner unter ganzheitlicher Betrachtung ihrer jeweiligen Lebenssituation wieder auf ein selbständiges Leben vorbereitet.
Die Gartentherapie umfasst den zielgerichteten Einsatz der Natur zur Steigerung des psychischen und physischen Wohlbefindens der hier lebenden Bewohner.
Unter fachlicher Anleitung bekommen die Bewohner die Möglichkeit, Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Gartenpflege und Anbau zu erlangen. Neben der Hofpflege und Instandhaltung der Grünflächen, können die Bewohner verschiedene Pflanzen- oder Gemüsesorten züchten und im Frühjahr in die Beete pflanzen. Während der Erntezeit wird dann das selbst angebaute Gemüse zu einem köstlichen Mittagessen verarbeitet.
Durch die Ausübung verschiedenster Tätigkeit in der Gartengruppe werden u.a. auch die sensorische Wahrnehmung, Grob- und Feinmotorik, sowie die Geschicklichkeit gefördert.
Die Kreativgruppe bietet den Bewohnern die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Für die Gestaltung und Herstellung der Werkstücke stehen diverse Arbeitsmaterialien und Werkzeuge zur Verfügung.
Der Begriff "Kreativität" geht auf das lateinische Wort creare zurück, was so viel bedeutet wie „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen“, aber auch die Nebenbedeutung von „auswählen“ hat. Der Begriff enthält als weitere Wurzel das lateinische "crescere", das "geschehen und wachsen" bedeutet. Diese Doppelgesichtigkeit der Kreativität zwischen aktiven Tun und passivem Geschehen-Lassen findet sich auch in modernen Kreativitätskonzepten.
Die Musikgruppe bietet den Bewohnern die Möglichkeit, sich unter fachlicher Leitung musikalische Fähigkeiten anzueignen oder bereits bestehende Talente zu fördern und/oder zu verbessern. Für die musikalische Begleitung stehen diverse orffsche, sowie perkussive Instrumente (z.B. Cajon, Tamburin, Shaker, usw.) zur Verfügung. Die zu spielenden Musikstücke werden zusammen mit den Bewohnern ausgewählt und wahlweise mit Piano, Konzertgitarre oder E-Gitarre arrangiert.
Außerdem haben die Bewohner die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Musikstücke professionell in einem Studiobereich aufnehmen zu können.
Neben der Freude an der Musik, wird in der Musikgruppe "spielerisch" die Gruppendynamik verbessert und die soziale Kommunikation, sowie Interaktion gefördert.