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Sozialtherapeutische Wohnstätte

Zum Bereich medizinisch-soziales Wohnheim gehört die Sozialtherapeutische Wohnstätte im Haus Eitingon. 

Das ehemalige israelitische Krankenhaus aus dem Jahr 1928 und spätere Frauenklinik wurde 2006 zu einer sozialtherapeutischen Wohnstätte umgebaut. In attraktiver Lage im Waldstraßenviertel, mit gutem Zugang zur städtischen Infrastruktur, öffentlichem Verkehr und Einkaufsmöglichkeiten, bietet es Wohnraum bzw. Zuhause für 40 Menschen mit einer chronisch psychischen Erkrankung.

In fünf Wohngruppen wohnen jeweils acht Bewohnerinnen und Bewohner in Einzelzimmern, die individuell gestaltet werden können. Das ganze Haus ist barrierefrei und bietet so auch Wohnmöglichkeiten für Bewohner mit körperlichen Einschränkungen. Zudem gehören gemeinschaftlich genutzte Räume wie Essküchen, Hauswirtschaftsräume, Wohnzimmer und entsprechende Sanitärbereiche zur Grundausstattung jedes Wohnbereiches. Ein Wohnbereich ist zur Wohnvorbereitung (auf die eigene Wohnung, Außenwohngruppe oder andere ambulante Wohnformen) konzipiert. Darüber hinaus besteht in einem Wohnbereich auch die Möglichkeit für eine zeitweise geschützte Unterbringung nach §1906 BGB mit 4 Plätzen. Das parkähnliche Außengelände bietet viel Platz für Entspannung, Freizeitgestaltung oder dem Erleben schöner Stunden in Gemeinschaft. 

Wohnen als Mieter

  • Einzelzimmer mit Gemeinschaftsleben, Privatsphäre
  • eigene Möbel und Haustiere nach Absprache
  • Besuche sind selbstverständlich möglich

Unterstützung im Alltag

  • von der Selbstversorgung bis zur Vollversorgung
  • Einkaufs- und Kochtraining
  • individuelle Unterstützung bei der Hauswirtschaft und dem Umgang mit Geld 

Assistenz bei Hygiene und medizinischer Fürsorge

  • von der Grund- bis zur einfachen Behandlungspflege
  • Pflegedienste können ins Haus kommen
  • Unterstützung bei Arztkontakten und der Vorsorge

Freizeitbegleitung und kulturelle Teilhabe

  • Feste im Jahreskreis, Grillabende, Partys
  • Besuch von Disco, Kino, Bowling, Sportevents etc.
  • Ausflüge und Urlaubsfahrten

Unterstützung bei Problemen, Krisen oder Ängsten

  • persönliche Bezugsbetreuer und therapeutische Gespräche im multiprofessionellen Team
  • soziales Kompetenztraining und Psychoedukation

Förderung der Persönlichkeit und Selbstbestimmung

  • Ermächtigung, die Belange des eigenen Lebens zunehmend wieder selbst in die Hand zu nehmen
  • Ergotherapie
  • Gartentherapie

Ergotherapie

Ergotherapie in der Psychiatrie bietet Menschen aller Altersstufen, die zum Beispiel unter Suchterkrankungen, psychotischem Erleben, neurotischen oder psychosomatischen Störungen leiden, die Möglichkeit, ihre eigenen kreativen Potenziale (wieder) zu entdecken und durch die Erkrankung verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Zu den Krankheitsbildern, mit denen Ergotherapeuten in der Psychiatrie zu tun haben, gehören psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter, Angststörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Essstörungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome, Störungen bei Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht oder das hirnorganische Psychosyndrom.

Das Haus Eitingon bietet den Bewohnern zur gezielten Förderung und zur Vorbereitung auf ein selbständiges Leben ein breites Spektrum an Angeboten. Unter Beachtung von Therapie- und Förderplänen, können die Bewohner so ihre vorhandenen Fähigkeiten verbessern oder nach neuen Herausforderungen suchen und im alltäglichen Leben anwenden. In unserem interdisziplinären Team, bestehend aus Heilpädagogen, Heilerziehungspflegern und Betreuungspersonal, werden die Bewohner unter ganzheitlicher Betrachtung ihrer jeweiligen Lebenssituation wieder auf ein selbständiges Leben vorbereitet.

Gartentherapie

Die Gartentherapie umfasst den zielgerichteten Einsatz der Natur zur Steigerung des psychischen und physischen Wohlbefindens der hier lebenden Bewohner.

Unter fachlicher Anleitung bekommen die Bewohner die Möglichkeit, Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Gartenpflege und Anbau zu erlangen. Neben der Hofpflege und Instandhaltung der Grünflächen, können die Bewohner verschiedene Pflanzen- oder Gemüsesorten züchten und im Frühjahr in die Beete pflanzen. Während der Erntezeit wird dann das selbst angebaute Gemüse zu einem köstlichen Mittagessen verarbeitet.

Durch die Ausübung verschiedenster Tätigkeit in der Gartengruppe werden u.a. auch die sensorische Wahrnehmung, Grob- und Feinmotorik, sowie die Geschicklichkeit gefördert.

Kreativgruppe

Die Kreativgruppe bietet den Bewohnern die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Für die Gestaltung und Herstellung der Werkstücke stehen diverse Arbeitsmaterialien und Werkzeuge zur Verfügung.

Der Begriff "Kreativität" geht auf das lateinische Wort creare zurück, was so viel bedeutet wie „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen“, aber auch die Nebenbedeutung von „auswählen“ hat. Der Begriff enthält als weitere Wurzel das lateinische "crescere", das "geschehen und wachsen" bedeutet. Diese Doppelgesichtigkeit der Kreativität zwischen aktiven Tun und passivem Geschehen-Lassen findet sich auch in modernen Kreativitätskonzepten.

Musikgruppe

Die Musikgruppe bietet den Bewohnern die Möglichkeit, sich unter fachlicher Leitung musikalische Fähigkeiten anzueignen oder bereits bestehende Talente zu fördern und/oder zu verbessern. Für die musikalische Begleitung stehen diverse orffsche, sowie perkussive Instrumente (z.B. Cajon, Tamburin, Shaker, usw.) zur Verfügung. Die zu spielenden Musikstücke werden zusammen mit den Bewohnern ausgewählt und wahlweise mit Piano, Konzertgitarre oder E-Gitarre arrangiert.

Außerdem haben die Bewohner die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Musikstücke professionell in einem Studiobereich aufnehmen zu können.

Neben der Freude an der Musik, wird in der Musikgruppe "spielerisch" die Gruppendynamik verbessert und die soziale Kommunikation, sowie Interaktion gefördert.

Kontextspalte

Heimleiterin Eitingon-Haus
Kathrin Widera Eitingonstraße 12
04105 Leipzig Tel.: 0341 35534-223