Hypertherme Intrathorakale Chemotherapie (HITHOC)
Hoffnung in der Therapie bösartiger Erkrankungen des Rippenfells
Bösartige Erkrankungen des Rippenfells (Mesotheliom und Pleurakarzinose) besitzen auch in unserer modernen Medizin mit moderner Chemotherapie schlechte Heilungschancen. Das liegt im Wesentlichen an den im Frühstadium geringen oder fehlenden Krankheitszeichen sowie an der schwierigen Lokalisation im Brustraum mit verstreutem Wachstum.
Heilende Behandlungsansätze sind daher selten und äußerst komplex. Beim Mesotheliom (Brustfellkrebs) besteht der derzeitige "Standard" in einem Konzept, dass sich aus vorbereitender Chemotherapie, radikaler Tumoroperation (mit Entfernung des Lungenflügels der betroffenen Brusthälfte) und abschließender Bestrahlung zusammensetzt. Allein durch die Aufzählung wird deutlich, dass nur wenige Patientinnen und Patienten ein solches Behandlungskonzept gut vertragen.
Hoffnung gibt das Verfahren der HITHOC, das wir seit 2012 an unserer Klinik erfolgreich etabliert haben und praktizieren. Dabei erfolgt die Entfernung des Brust- und Lungenfells mit allen sichtbaren Tumoranteilen bei Erhalt des Lungengewebes. Direkt im Anschluss an die Operation wird in der gleichen Narkose eine ausführliche Spülung der operierten Brusthälfte mit einer erwärmten Chemotherapielösung über insgesamt eine Stunde durchgeführt. Durch diese Maßnahme werden zum einen ev. Gewebereste aus dem Brustkorb gespült, zum anderen werden mikroskopische Tumorreste durch die Kombination aus Chemotherapie und Wärme effektiv zerstört.
Das Verfahren hat sich in ähnlicher Art am Bauch zur Therapie des Bauchfellkrebs (Mesotheliom und Peritonealkarzinose) etabliert. Der gute Effekt auf die lokale Tumorbehandlung wurde in zahlreichen Untersuchungen belegt.
Aufgrund der Tatsache, dass die Chemotherapiebehandlung nach einer Stunde beendet wird, ergeben sich kaum Nebenwirkungen durch die Medikamente. Eine anschließende stabilisierende Chemotherapie ist daher nach der Operation bei Notwendigkeit möglich.
Die bisherigen Ergebnisse sind äußerst ermutigend.
Die Klinik für Thoraxchirurgie stellte dieses neue Verfahren als erstes sächsisches Thoraxzentrum den betroffenen Patientinnen und Patienten seit 2012 zur Verfügung. Für ausführlichere Informationen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gern zur Verfügung.