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Inhalt

Das Projekt

Das angestrebte Modellprojekt zur energetischen Optimierung eines Quartiers lässt sich nur durch die Kombination vieler Einzelmaßnahmen erreichen. CO2-Reduzierung soll hier nicht durch den Wechsel des Primärenergieträgers erfolgen – zumal dieses Szenario auch nur begrenzt oft übertragbar ist. Es werden viele Einzelmaßnahmen in Summe mehr Energie einsparen, als jedes für sich selbst. Die Teilmaßnahmen bauen logisch aufeinander auf und können auch als Einzelmaßnahmen durchgeführt werden. Jedoch nur die geregelte Kombination dieser Einzelmaßnahmen auf Basis aussagefähiger Messergebnisse ergibt im System eine wesentlich höhere Anlageneffizienz.

Kern des Projektes ist der Umbau des Hochtemperatur-Nahwärmenetzes in ein Energieverteilnetz mit wechselnden Temperaturniveaus und somit geringeren Verlusten. Die Optimierung beginnt mit der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Klimatisierung der dezentralen Gebäude und führt über das Nahwärmenetz zur zentralen Energie- und Wärmeversorgung.

Die Optimierung von zentralen Wärmeerzeugern kann nur durch eine optimale Peripherie weiter gesteigert werden. Das soll im Klinikum St. Georg durch die intelligente Steuerung und Kopplung von Wärme- und Kältequellen und deren -senken erreicht werden.

Förderung

Logo Förderung durch BMUB und NKI
  • Förderkennzeichen: 03KSM0005
  • Laufzeit des Vorhabens: bis 31.12.2020

Die Ziele

  • Einsparung von 27 % der eingesetzten Energie
  • Reduktion des CO2-Ausstoßes um 3.000 t/a
  • Reduktion der Energiekosten für Heizung, Lüftung und Kälte durch
    • Umbau des Hochtemperatur-Nahwärmenetzes in ein Energieverteilnetz mit wechselnden Temperaturniveaus und somit geringeren Verlusten
    • Absenkung der Temperatur im Nahwärmenetz und Optimierung der bestehenden Wärmeerzeuger und Gebäudetechnik
    • Einbindung erneuerbarer Energien
    • Abwärmenutzung

Nicht-Ziele

  • Wechsel des Primärenergieträgers
  • Eingriffe in die Bausubstanz

Begründung & Nutzen

Die energetische Versorgung für Heizung, Warmwasser und Dampf wurde schon 1913 mit zentraler Versorgungsstruktur und Nahwärmenetz errichtet. Mit der technischen Entwicklung sind zahlreiche weitere technische Anlagen zentral und dezentral errichtet worden. Bei vielen technischen Anlagen muss ein erheblicher Anteil der aufgenommenen Energie in Abwärme abgeführt werden.

Folqen der aktuellen Situation:

Bei Beibehaltung des IST-Zustandes sind weder CO2-Reduktion noch Energie- und Kosteneinsparungen möglich.

Projektabschnitte

1. Bestandaufnahmen / Rahmenbedingungen

  • Einbau Energiemanagementsystem, welches Ist-Zustand analysiert und Fortschritt aufzeigt
  • Zähler wird erneuert und notwendige Software implementiert

2. Erneuerung Beleuchtung

  • Straßen- und Klinikum-Beleuchtung erhält moderne LED und wird mit Bewegungsmeldern kombiniert
  • historische Eingangsleuchten erhalten, nachrüsten und ebenso auf LED umstellen
  • Ergebnis: Zwei Drittel Energieeinsparung bei der Beleuchtung 

3. Hydraulischen Abgleich optimieren

  • erforderliche Wärmemenge für jeden Raum ermitteln und daraus die notwendige Heizwassermenge und richtige Pumpenleistung errechnen
  • Ergebnis: 10 Prozent Energieeinsparung 

4. Energetische Optimierung Lüftungsanlagen

  • an 26 Anlagen alte Lüfter mit Elektromotoren und Riemenantrieb gegen moderne und hocheffiziente DC-Fan-Grids austauschen
  • Ergebnis: 60 Prozent Energieeinsparung

5. Errichtung Pufferspeicher für jedes Gebäude

  • 32 Pufferspeicher – individuell angefertigt, im Keller geschweißt und auf Bedarf abgestimmt, sorgen für optimale Warmwasser-Aufbereitung
  • Zusammen haben die Pufferspeicher ein Volumen von 64 Kubikmetern
  • Zusätzlich erhält jedes Gebäude Wärmepumpen, die 35 Prozent der Heizleistung jedes Gebäudes liefern können
  • Einbau von insgesamt 60 Wärmepumpen mit zusammen 1,4 Megawatt Heizleistung

Einbau der Puffer im Haus 20

6. Großspeicher

  • Letzter Projektabschnitt: Zwei zentrale Großspeicher
  • Elektrischer Großspeicher
    • Kapazität und Leistung von jeweils 800 Kilowattstunden
    • reduziert Lastspitzen, um öffentliches Stromnetz in Leipzig während Hochphasen zu entlasten, Versorgungssicherheit zu sichern und Ausfallsicherheit zu verbessern

Projektleiter und Zuständige des KUWEA Projekts Elektrischer Speicher eines Klinikums

  • Thermischer Großspeicher
    • 62m³
    • übernimmt die Wärmespeicherung in Verbindung mit den neuen Wärmepumpen

  • Pufferspeicher
    • besteht aus gut gedämmten Druckbehälter, der mit Heizungswasser befüllt ist
    • speichert die überschüssige Wärmeenergie der Blockheizkraftwerke und gibt diese bei Bedarf später ab, ohne dass die Heizung weitere Leistung erbringen muss

Aufbau eines GroßspeichersInitiatoren stehen vor dem Großspeicher.

Kontextspalte