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04.12.2015 13:54

Tag des Brandverletzten am 5. Dezember im Klinikum

Martin Schreiber, Arzt in der Klinik für Plastische und Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum bereitet den Infostand für den Tag des Brandverletzten vor.

Martin Schreiber, Arzt in der Klinik für Plastische und Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum, bereitet den Infostand für den Tag des Brandverletzten vor.

Das Klinikum St. Georg ruft am 5. Dezember 2015 zum ersten Mal den Tag des Brandverletzten aus. „Wir wollen informieren und zum Abbau von Stigmatisierung beitragen“, erläutert Privat-Dozent Dr. Adrian Dragu, Chefarzt der Klinik für Plastische und Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum im Klinikum St. Georg. „Ziel ist es, das Thema Verbrennungen in der Öffentlichkeit bewusster zu machen. Derartige Verletzungen gehören zum Alltag. Sie passieren zu jeder Zeit, an jedem Tag.“ Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin gab es 2014 in Deutschland etwa 2.000 stationäre Behandlungen von brandverletzten Erwachsenen in einem Verbrennungszentrum sowie laut Paulinchen e. V. circa 30.000 Kinder, die aufgrund von Verbrennungen oder Verbrühungen einer ärztlichen Behandlung bedurften.

„Viele Menschen wissen nicht, dass auch Verätzungen, Verbrühungen, Erfrierungen und großflächige Hautablösungen bei schweren akuten Hauterkrankungen in ein Schwerbrandverletztenzentrum gehören, um dort die optimale Behandlung zu erhalten“, betont Dr. Adrian Dragu. Außerdem kämpfen viele Betroffene mit dem von der Gesellschaft vorgegebenen Schönheitsideal. „Wir wollen Brandverletzten helfen, sich mit ihrem veränderten Äußeren auseinanderzusetzen“, ergänzt Dr. Adrian Dragu.

Im Jahr 2014 wurden 144 brandverletzte Patienten stationär im St. Georg behandelt. Damit zählt das Schwerbrandverletztenzentrum zu den Top Drei dieser Art in Deutschland. Gemeinsam mit einem Team aus hoch spezialisierten Anästhesisten, Intensivmedizinern und plastischen Chirurgen führt Dr. Adrian Dragu jährlich circa 1.400 Operationen im Brandverletztenzentrum durch.

Das Schwerbrandverletztenzentrum ist das einzige im Freistaat Sachsen. Mit sechs Betten auf der Intermediate-Care-Station und sechs Intensiv-Einzelzimmern gehört es zu den größten Verbrennungszentren in ganz Deutschland. Nicht nur Verbrennungen werden hier auf einem extrem hohen Qualitätsniveau behandelt, sondern auch Verbrühungen, Verätzungen, Erfrierungen sowie akute Erkrankungen mit großflächigen Hautablösungen. Das interdisziplinäre Expertenteam mit Pflegepersonal, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Ärzten der Anästhesie, Intensivmedizin und plastischen Chirurgie garantiert rund um die Uhr an 365 Tagen des Jahres die bestmögliche Versorgung der schwer traumatisierten Patienten.

Im Verlauf der letzten Jahre verzeichnen die Brandverletztenzentren einen starken Anstieg an älteren Patienten. Dazu gehören multimorbide (mehrfacherkrankte) Menschen mit großflächigen Verbrühungen und Verbrennungen. Die intensivmedizinischen, aber auch die operativen und konservativ-verbandstechnischen Möglichkeiten der modernen Verbrennungsmedizin sorgen für eine stetig steigende Überlebenswahrscheinlichkeit nach Brandverletzungen und ermöglichen den Patienten die dauerhafte und selbstbestimmte Teilhabe am aktiven gesellschaftlichen Leben. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die brandverletzten Patienten frühzeitig in die Verbrennungszentren verlegt werden.

Schwerbrandverletztenzentrum im Klinikum St. Georg

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