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02.10.2025 15:43

Schlaganfallversorgung auf höchstem Niveau

Klinikum St. Georg erhält zum sechsten Mal Zertifikat für überregionale Stroke Unit

Die Stroke Unit am Klinikum St. Georg wurde zum sechsten Mal in Folge erfolgreich rezertifiziert und kann damit die Kapazitäten auf zehn Betten erweitern. Damit bestätigt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) erneut einen Zuwachs an Patienten, die überregionale Bedeutung und die hohe Qualität der Schlaganfallversorgung.

Hohe Standards erneut bestätigt

Die Zertifizierung ist mehr als nur eine formale Auszeichnung. Sie belegt, dass das Klinikum St. Georg dauerhaft höchste medizinische und pflegerische Standards erfüllt. Grundlage dafür ist ein strukturiertes Qualitätssicherungsprogramm, das eng an die aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien gebunden ist. „Die wiederholte Rezertifizierung und der Zuwachs an Betten zeigen, dass sich unsere Patientinnen und Patienten auch bei steigenden Fallzahlen dauerhaft auf eine exzellente Versorgung verlassen können“, erklärt Geschäftsführer Prof. Dr. Michael Geißler. „Für uns ist das ein wichtiges Signal – sowohl für die Region Leipzig als auch für die überregionale Schlaganfallmedizin.“

Eine Volkskrankheit mit dramatischen Folgen

Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten und folgenschwersten Erkrankungen in Deutschland. Jährlich erleiden rund 250.000 Menschen einen akuten Hirninfarkt oder eine Hirnblutung. Etwa die Hälfte der Betroffenen trägt bleibende Schäden davon und ist auf Unterstützung im Alltag angewiesen. „Gerade zu Beginn entscheidet sich, ob das Gehirn wieder ausreichend durchblutet wird und ob ein Patient mit keinen oder möglichst wenigen Einschränkungen weiterleben kann“, erklärt PD Dr. Torsten Kraya, Chefarzt der Klinik für Neurologie am St. Georg. „Dafür müssen wir die Durchblutung zum Gehirn so schnell wie möglich wieder herstellen – sei es durch Medikamente oder durch modernste mechanische Verfahren.“

Überregionale Verantwortung

Jährlich werden im Klinikum St. Georg mehr als 1000 Menschen mit Schlaganfall stationär behandelt. Darüber hinaus ist das Haus das Zentrum des telemedizinischen Netzwerks Nordwestsachsen („TESSA-Netzwerk“). In diesem Verbund sind acht weitere Kliniken angeschlossen, die im Notfall auf die Expertise der Leipziger Spezialisten zurückgreifen können. Per Videokonferenz können Fachärzte sofort in die Diagnostik eingebunden werden, um die richtige Therapie einzuleiten. „Das TESSA-Netzwerk ist ein Erfolgsmodell“, sagt Prof. Kraya. „Es stellt sicher, dass auch Patienten in kleineren Häusern oder ländlichen Regionen schnellstmöglich von modernsten Behandlungsstrategien profitieren.“

Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Ein wichtiger Partner der Stroke Unit ist die Neuroradiologie. Sie sorgt mit modernen Bildgebungsverfahren wie CT und MRT dafür, dass rasch zwischen einer Hirnblutung und einem Gefäßverschluss unterschieden werden kann. So lässt sich schnell entscheiden, welche Behandlung sinnvoll ist. Bei Verschlüssen großer Hirnarterien können die spezialisierten Ärztinnen und Ärzte das Blutgerinnsel sogar über einen Katheter entfernen und damit gefährdetes Hirngewebe retten.

Die Rezertifizierung hebt diese besondere interdisziplinäre Struktur hervor, die am Klinikum etabliert ist. Hier arbeiten Neurologen, Neuroradiologen, Neurochirurgen, Kardiologen, Gefäßchirurgen und Intensivmediziner eng zusammen. Gleichzeitig begleiten spezialisierte Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden die Patientinnen und Patienten von Beginn an. So wird aus der Akutbehandlung eine ganzheitliche Therapie, die auch die ersten Schritte der Rehabilitation einschließt. „Diese Anerkennung ist ein Teamerfolg. Sie zeigt, wie eng und erfolgreich verschiedene Fachrichtungen hier im Haus zusammenarbeiten – immer mit dem Ziel, Folgeschäden zu minimieren und Lebensqualität zu erhalten.“

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