Klinikum St. Georg etabliert innovatives Verfahren zur Behandlung von Brustfelltumoren
Vernebelung als neue Darreichungsform von Chemotherapeutika
Die Klinik für Thoarxchirurgie am Klinikum St. Georg hat ein neues, innovatives Verfahren zur Behandlung von Brustfelltumoren etabliert. In der vergangenen Woche wurde die moderne und schonende Methode erstmals erfolgreich bei einem Patienten angewendet.
Pressurized IntraThoracic Aerosol Chemotherapy, kurz PITAC, heißt das neue Chemotherapieverfahren, das sowohl bei primären als auch bei sekundären Krebserkrankungen des Brust- und Rippenfelles eingesetzt werden kann – insbesondere dann, wenn durch andere Verfahren keine Heilung mehr erreicht werden kann. Ziel der neuen Methode ist es, die klinischen Beschwerden der Betroffenen nachhaltig zu verbessern: dazu zählt insbesondere die für Patienten belastende Luftnot. Zudem soll eine Rückbildung beziehungsweise Stagnation des Tumorwachstums erreicht werden.
"Das Grundprinzip der Methode besteht darin, ein wirksames Chemotherapeutikum über einen minimal-invasiven Zugang in den Thorax einzubringen. Über den kleinen Schnitt erfolgt die optimale Benetzung und Verteilung der Chemotherapie an Brust- und Lungenfell. Aufgrund der guten lokalen Wirkung der Chemotherapie kann zum einen die Menge an verwendetem Medikament minimiert werden, zum anderen ergeben sich daher kaum Nebenwirkungen auf andere Organe als auf das lokal benetzte Brust- und Lungenfell", erklärt Dr. Axel Skuballa, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie.
Die Vorteile der PITAC bestehen u.a. in den geringen Belastungen für den Patienten. Es müssen lediglich die körperlichen Voraussetzungen für die Durchführung einer Brustraumspiegelung in Vollnarkose gegeben sein. Die PITAC kann wiederholt angewendet werden, in der Regel alle sechs Wochen. Zudem kann die PITAC in das Behandlungskonzept der etablierten, den ganzen Körper einbeziehenden Chemotherapie, eingebunden werden.