Klinikum St. Georg baut urologisches Angebot weiter aus
Neues Gerät ermöglicht künftig die Analyse von entfernten Harnsteinen unmittelbar im Klinikum
Ab sofort werden im Klinikum St. Georg Harnsteine direkt nach der operativen Entfernung untersucht und analysiert. Damit baut die Klinik für Urologie und Andrologie, größte urologische Klinik in Leipzig, ihr Angebot für die Patienten weiter aus. Die Untersuchung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Klinische Chemie, Mikrobiologie und Transfusionsmedizin im St. Georg, das sich eigens dafür ein modernes FT-IR-Spektrometer angeschafft hat. Bisher konnten die Patienten ihre Steine mit nach Hause nehmen und die Analyse in externen Laboren durchführen lassen. Nun kann die Analyse für die Patienten des Klinikums und auch für externe Einsender oder Patienten durchgeführt werden.
„Die Anschaffung des FT-IR-Spektrometers ist ein weiterer Meilenstein für unsere Arbeit. Dank der FT-Infrarotmessung können die Bestandteile der Harnsteine analysiert und festgestellt werden, dazu bedarf es nur einer sehr geringen Steinmenge“, erklärt Chefarzt Dr. med. Andreas Pöge, Leiter des Zentrums für Klinische Chemie, Mikrobiologie und Transfusionsmedizin .
Privatdozent Dr. Amir Hamza, Chefarzt der Klinik für Urologie und Andrologie, betont: „Wir behandeln jährlich über 1.000 Patienten mit Nieren- oder Harnleitersteinleiden am Klinikum, Tendenz steigend. Die Untersuchung im Labor gibt unmittelbar nach der Entfernung Aufschluss über die Zusammensetzung der Steine, nach der wir anschließend den Plan für die Langzeitbehandlung beziehungsweise die Prophylaxe gestalten können.“
Dank des internen Steinanalysebefundes erhalten die Patienten in ihrem Entlassungsbrief Empfehlungen zur weiteren Behandlung und Vorbeugung.
Harnsteine – Hintergrundwissen
Harnsteine sind auskristallisierte Ablagerungen, die vorwiegend zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auftreten. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden unter der Zivilisationskrankheit. Dabei sind Männer doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Mit 78 Betten ist die urologische Klinik eine der größten in Mitteldeutschland. Zur Behandlung von Harnsteinen haben die Experten am Klinikum St. Georg die operative Entfernung in Rückenlage mit miniaturisierten Instrumenten (minimalinvasive perkutane Nephrolitholapaxie, abgekürzt Mini-PCNL) etabliert. Dank dieser Methode verkürzt sich nicht nur die Operationszeit, sondern auch der stationäre Aufenthalt für die Patienten.