Individuelle Nährlösungen für Frühchen im Klinikum St. Georg
Arzneimittelherstellung auf höchstem hygienischem Niveau
Fast alle Frühgeborenen und kranken Neugeborenen benötigen für ihre optimale Entwicklung spezifische Nährlösungen, die mittels einer Infusion über die Blutbahn zugeführt werden (parenterale Ernährung). „So kann sich der unreife Magen-Darm-Trakt langsam an die komplizierten Verdauungsvorgänge gewöhnen“, sagt Professor Eva Robel-Tillig, Chefärztin der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin.
Die Frühchennahrung enthält wichtige Nährstoffe, Kalorien, Elektrolyte, Vitamine sowie Spurenelemente und wird im Klinikum St. Georg präzise abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse des Babys hergestellt. Dafür arbeitet die Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin eng mit der Krankenhausapotheke zusammen. Speziell geschulte pharmazeutische Mitarbeiter stellen die parenterale Ernährungslösung in dem sogenannten GMP-Bereich, der für insgesamt 1,4 Millionen Euro modernisiert wurde, her. Die Abkürzung GMP steht für „Good Manufacturing Practices“ („Gute Herstellungspraxis“) und umfasst die internationalen Qualitätsstandards in der Arzneimittelproduktion.
Die Infusionen für Frühgeborene dürfen keinerlei Keime enthalten. Deshalb werden im GMP-Bereich des Klinikums St. Georg die höchsten hygienischen Standards eingehalten. Beispielsweise strömt die Luft über Sterilfilter in die Räume und wird so kontinuierlich gereinigt. „Unsere geschulten Mitarbeiter müssen zweimal die Kleidung in speziellen Schleusen wechseln. Außerdem tragen sie sterile Handschuhe und Mundschutz“, erklärt Dr. Maike Fedders, Leiterin der Krankenhausapotheke. Hergestellt werden die parenteralen Ernährungslösungen in einer sogenannten Laminar-Air-Flow-Werkbank, in der die Luft durch Spezialfilter nochmals hochgereinigt wird. 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr werden die Belastung der Luft und der Druck in den Räumen überprüft.