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10.04.2019 14:42

Einzigartiges Klimaschutz-Modellprojekt am Klinikum St. Georg

Erste Meilensteine des Millionen-Projektes bereits realisiert

Mit der Umsetzung erster Meilensteine des innovativen Klimaschutz-Modellprojekt KUWEA am Klinikum St. Georg trägt das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und nukleare Sicherheit (BMU) mit fünf Millionen Euro geförderte Projekt jetzt die ersten Früchte, um den ökologischen Fußabdruck des Klinikums langfristig zu optimieren und die Energiemenge perspektivisch um ein Drittel zu reduzieren. Tobias Brenner vom BMU verschaffte sich bei einem persönlichen Besuch am 10.04.2019 selbst einen Überblick. Gemeinsam mit dem Projektträger und den beauftragten Ingenieuren besichtigte er außerdem die Schwerpunkte des Umbaus, wie zum Beispiel den Thermischen Speicher und die Heizzentrale. Das Projekt wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.

Auf dem Weg zum modernen grünen Krankenhaus der Zukunft geht das Klinikum weiter in die richtige Richtung. Mit dem innovativen und einzigartigen Modellprojekt zum Klimaschutz KUWEA (Komplexvorhaben Umbau Hochtemperatur-Wärmeversorgungsnetz zum multivalenten Energieverteilnetz und Adaption der peripheren Anlagen), werden in den nächsten Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um eine signifikante Einsparung der eingesetzten Energiemenge von circa einem Drittel des jetzigen Verbrauchs zu erzielen. Nach einer umfangreichen Planungs- und Analysephase hat nun die bauliche Umsetzung der einzelnen Schritte begonnen.

Diverse Mess- und Zählerkonzepte bilden die Basis auf der nun Zähler ausgetauscht und nachgerüstet werden. Moderne Energiemanagementsoftware liefert hierbei ein kontinuierliches automatisches Reporting und vereinfacht die permanente Optimierung des laufenden Betriebes. Auch bei der Lichtsteuerung wurden Einsparungspotenziale ermittelt: so kommen zukünftig u.a. Leuchten mit Dimm-Möglichkeit in wenig frequentierten Bereichen zum Einsatz. "Dies ist nur der Anfang. Die größten und umfassendsten Umbaumaßnahmen stehen uns in den nächsten Monaten noch bevor, wie zum Beispiel die Installation von dezentralen Wärmepumpen und Wärme-Kälte-Kopplung mit dezentralen Speichern für Wärme und Kälte", erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums.

Bei der Begehung mit dem Fördermittelgeber und dem Projektträger wurden die Standorte für die neuen elektrischen und thermischen Speicher betrachtet. Mit den neuen Speichern soll die Kapazität mehr als verdoppelt werden. Auch die Installation von Solarthermie-Anlagen bis zum Projekt-Ende 2020 geplant.

Das Klinikum trägt 1,3 Million Euro der Gesamtkosten selbst und übernimmt eine Vorreiterrolle, da es in Leipzig bisher keine vergleichbaren Komplexprojekte zum Umbau des Hochtemperatur-Wärmeversorgungsnetzes hin zum multivalenten Energieverteilnetz gibt. Langfristig sollen am Klinikum St. Georg knapp 27 % der eingesetzten Energiemenge eingespart und dadurch Kosten für Heizung, Lüftung und Kälte gesenkt werden. Neben umfangreichen technischen Umbaumaßnahmen, bilden auch die Einbindung von erneuerbarer Energie und Abwärmenutzung zentrale Punkte des Projektes.

Bei einer Dekarbonisierung werden Handlungen und Prozesse, durch die Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt wird, durch solche Prozesse abgelöst, bei denen diese Freisetzungen unterbleiben oder kompensiert werden. Dekarbonisierung ist ein zentrales Mittel des Klimaschutzes sowie einer der Hauptpfeiler der Energiewende.

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